Implantation Knie-TEP CR (zementiert)

 

Der OP Bericht ist zeitnah zu erfassen. Die wichtigen Bestandteile eines OP-Berichts:

 

OP Datum

 

Diagnose
Klare Diagnose mit Klassifikation (Arthrosestadium, Instabilitäten, Knochendefekte)

 

Therapie
Implantationstechnik, Zusatzeingriffe (Synovektomie, Releasemaßnahmen etc.). Implantate mit Größenangaben und Hersteller

 

Antibiotikaprophylaxe

 

Operateur und Assistenten

 

OP-Indikation
Die rechtfertigende Indikation (klinische Symptomatik, Gehstrecke, Leidensdruck des Patienten)

 

Hier im Beispiel die Implantation eines emotion CR mobile-bearing Kniesystems der Fa. Aesculap, B. Braun 

 

Vorgehen 
Patient in Rückenlage und ungestörte ITN. Hautdesinfektion des linken Beines. Abdecken mit sterilen OP-Tüchern. Nochmalige Hautdesinfektion. Anlegen einer Oberschenkelblutsperre ohne diese zu aktivieren. TEAM-TIME-OUT. Einmalgabe von 1 g Tranexamsäure. Perioperative Antibiose mit 1,5 g Cefuroxim i.v. 30 min vor dem Hautschnitt. Prüfen der ligamentären Stabilität in Narkose, es zeigt sich erstgradige mediale und laterale Instabilität. Anzeichnen der anatomischen Landmarken mit einem sterilen Stift. Zugang zum Kniegelenk über Midline Incision präpatellar. Mobilisation des Subkutislappens nach medial und sparsam nach lateral unter subtiler Blutstillung. Anschließend parapatellarer medialer Zugang zum Kniegelenk und Mobilisation der Patella. Die Patella kann problemfrei evertiert werden. Plastische Umformung der Patella mit der oszillierenden Säge und Denervierung der Patella. Anschließend Durchführen einer partiellen Synovektomie oberen Recessus. Partielle Resektion des Hoffa'schen Fettkörpers und Resektion der Osteophyten femoral und tibial. Intraoperativ bestätigt sich die medial betonte Pangonarthrose mit Schleifspuren am medialen Femurkondylus und des medialen Tibiaplateaus mit Sklerosierung / Ebonisierung des medialen Tibiaplateaus.  Osteophytäre Anbauten medial > lateral an den Femurkondylen. Osteophyten am medialen Tibiaplateau sowie Notchosteophyt. Das Vordere Kreuzband ist rupturiert bei Z. n. Meniskusresektion medial. Das hintere Kreuzband stellt sich stabil dar. In 90° Flexion Setzen der Hohmannhaken um das Tibiaplateau medial und lateral zum Schutz der Seitenbänder. Resektion der Menisci sowie des restlichen vorderen Kreuzbandes. Abtragen der Osteophyten im Bereich der Notch. Setzen des Hohmannhakens um den hinteren Tibiarand. Subluxation des Tibiaplateaus nach anterior. Anschließend wird die extramedulläre Tibiaresektionslehre positioniert. Hierzu wird die Lehre entsprechend der Tibialänge eingestellt. Die Klemmen werden um das Sprunggelenk verspannt. Der Schnittblock liegt proximal an der Tuberositas tibiae, auf das mediale Drittel des tibialen Tuberculums ausgerichtet. Bei korrekter Achsausrichtung in der Sagital- und Frontalebene unter Berücksichtigung der Parallelität zur Tibiavorderkante. Nochmalige Kontrolle der Achsausrichtung. Die Achse verläuft korrekt mit Ausrichtung auf den 2. Strahl sowie auf die Mitte des OSG. Über den Schnittblock wird mit dem Tiefenmessfühler mittels der 2 mm Markierung die tiefste Defekthöhe medial bestimmt. Die Resektionshöhe wird entsprechend durch die Schraube am Resektionsblock eingestellt. Nochmalige Kontrolle der Achsausrichtung und Fixierung der Sägeschablone. Entfernen des extramedullären Ausrichtinstrumentariums und Fixierung des Tibiablocks über 2 schräge Pins. Anschließend Durchführung der tibialen Resektion. Desinsertion des Resektates von der hinteren Gelenkkapsel und Entfernen des Resektates. Noch verbliebene Meniskusreste werden ebenfalls reseziert. Prüfen des Streckspaltes mit dem Streckspaltprüfer. Eine volle Streckung kann erreicht werden und das Gelenk ist stabil. Die orientierende Überprüfung der Femurgröße ergibt die Größe 4. Nach Kontrolle der Tibiaosteotomie erfolgt jetzt zunächst die Präparation des Femurs. Nochmalige Kontrolle auf vollständige Resektion der Osteophyten. Anschließend wird entsprechend der präoperativen Planung der Markraum ca. 1 cm vor dem Ursprung des hinteren Kreuzbandes eröffnet. Mit dem intramedullären Bohrer wird der Eintrittsbereich erweitert. Danach wird die intramedulläre Führung eingebracht. Zuvor wird der Valguswinkel von 5°  eingestellt. Danach wird der Sägeblock für die distale Osteotomie am Instrument fixiert. Aufgrund der femoralen Größe 4 und wird eine Resektionshöhe von  8,5 mm eingestellt. Entsprechende Fixation der Sägelehre. Danach entfernen der intramedullären Führung. Anschließend erfolgt die distale Osteotomie. Entfernen des Resektates. Jetzt wird der Streckspalt kontrolliert. Das Kniegelenk ist in Streckung gut balanciert und das Knie kann voll gestreckt werden. Danach wird die Lehre mit einer 3° Außenrotation fixiert, hier wird die Größe 4 bestätigt. Nachdem die dorsalen Kufen einen entsprechenden Kontakt zu den Kondylen haben, werden die beiden Pins für die Größe 4 eingebracht. Danach wird die intramedulläre Führung entfernt und der 4 in 1 Sägeblock über die beiden Pins aufgesetzt. Zusätzlich werden 2 konvergierende Pins eingebracht. Kontrolle mit der Sichel. Es zeigt sich kein Notching des ventralen Femurcortex. Kontrolle der Außenrotation mittels transepicondylärer Linie. Es wird zunächst der ventrale, dann der dorsale, anschließendes Entfernen der 2 geraden Pins und Durchführen der beiden schrägen Sägeschnitte. Entfernen der 4 in 1 Sägelehre. Entfernen der Resektate. Die restlichen Meniskusanteile werden entfernt. Release der dorsalen Kapsel. Entfernen der dorsalen Osteophyten mit dem Meißel. Nun erfolgt nochmals die Bandspannungsmessung in Beugung und Streckung. Diese ist sowohl in der Streckung als auch in der Beugung symmetrisch. Danach wird die femorale Probeprothese Größe 4 wird implantiert und die Bohrungen für die späteren Zapfen medial und lateral gelegt. Die tibiale Probeprothese Größe  4 wird mit einem 10 mm Onlay eingesetzt. Kontrolle der Bandstabilität, diese ist gegeben, das Knie kann voll gestreckt werden und eine Flexion bis 120° problemlos möglich. Keine mid-flexion instability. Guter Patellalauf.  Nun Entfernen der Probekomponente und Präparation der Tibia. Aufsetzen der tibialen Bohrlehre in der entsprechenden Größe, um den Stem für die spätere Prothese auszuarbeiten. Fixieren derselben. Danach werden zunächst mit dem Bohrer und dem Meißel die Flügel für die spätere tibiale Prothese ausgearbeitet. Entfernen der Bohrlehre. Aktivieren der Blutsperre mit 300 mm Hg. Verschließen des femoralen Bohrkanals mit autologem Knochen. Jet-Lavage. Blutstillung im Bereich der dorsalen Kniegelenkkapsel. Danach wird zunächst die tibiale Prothese Größe  4, anschließend die femorale Komponente Größe 4 als UC-Komponente einzementiert. Die Aushärtung erfolgt mit einem 10 mm Onlay in Streckstellung. Entfernen der Zementreste. Anschließend ausgiebige Spülung. Der no thumb test  ist regelrecht und zeigt einen guten Patellalauf im Gleitlager. Regelrechte ligamentäre Stabilität in der Streckung und Beugung. Ausgiebige Spülung, Einlegen einer i.a. Drainage, Naht der Gelenkkapsel, subkutane Drainage, abschließend Hautnaht, steriler Verband. Mit Öffnen der Blutsperre wird der Eingriff beendet.

 
 
Nachbehandlung
- Schmerztherapie nach Schmerzschema (WHO Stufenschema)
- Entfernen der Redondrainagen nach 48 h
- Schmerzadaptierte Vollbelastung
- CPM, Gangschule und manuelle Lymphdrainage
- Fortführung der VTE-Prophylaxe mit NMH leitliniengerecht für 11-14 Tage gemäß der Leitlinie
- Entfernen des einliegenden Nahtmaterials ab dem 10. postoperativen Tag
 
 


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   Unterschrift des Operateurs