Implantation HTEP (zementfrei)

 

 

Der OP Bericht ist zeitnah zu erfassen. Die wichtigen Bestandteile eines OP-Berichts:

 

OP Datum

 

Diagnose
Klare Diagnose mit Klassifikation (Arthrosestadium, Instabilitäten, Knochendefekte)

 

Therapie
Implantationstechnik, Zugang und Zusatzeingriffe (Synovektomie, Tenotomie etc.). Implantate mit Größenangaben, Gleitpaarung und Hersteller

 

Antibiotikaprophylaxe

 

Operateur und Assistenten

 

OP-Indikation
Die rechtfertigende Indikation (klinische Symptomatik, Gehstrecke, Leidensdruck des Patienten)

 


Hier im Beispiel die Implantation einer zementfreien Hüfttotalendoprothese über den transglutealen Zugang nach Bauer 

Implantate der Firma ZIMMER: Allofit Pfanne Gr. 54 mm, PE Insert 32 mm, Keramik Kopf 32 +/- 4 mm, Avenir Müller Standard Schaft Gr. 4


 

Vorgehen

Patient in Rückenlagerung und ungestörte ITN. Steriles Abwaschen und Abdecken in üblicher Weise. TEAM-TIME-OUT. Anzeichnen der anatomischen Landmarken. Hautschnitt ca. 12 cm über dem linken Trochanter major. Durchtrennung des Subkutangewebes unter subtiler Blutstillung. Längsspaltung des Tractus iliotibialis. Die Muskulatur wird am Trochanter major mit dem Elektrokauter längst eingekerbt und nach ventral abgelöst. Darstellen der ventralen Gelenkkapsel mit einen Hohmann Haken. Diese wird T-förmig eröffnet und reseziert. Es entleert sich seröse Synovialflüssigkeit. Umfahren des Schenkelhalses mit zwei stumpfen Hohmann-Haken. Durchführen der Schenkelhalsosteotomie mit der oszillierenden Säge, die Resektionshöhe entsprechend der präoperativen Planung. Extraktion des Femurkopfes mit dem „Korkenzieher“. Darstellen der Gelenkpfanne mit insgesamt 3 Hohmann-Haken. Resektion der restlichen Gelenkkapsel. Entfernen des Pulvinars mit dem Luer und Blutstillung in der Fossa acetabuli. Darstellen des primären Pfannenbodens. Es zeigt sich eine Skleroriserung des Acetabulums und Pfannenrandosteophyten caudal. Auffräsen des Acetabulums mit der Raffelfräse in aufsteigender Größe bis die Sklerose eröffnet und punktuelle Blutung aus der Spongiosa sichtbar wird. Einschlagen einer 54er Allofit Pfanne. Beim Einschlagen der Press-fit Pfanne wird die 12° Anteversion und 45° Inklination der Pfanne mit dem Zielgerät kontrolliert beibehalten. Die Press-fit Pfanne verklemmt äquotorial. Austasten des Knochens mit einer Pinzette durch das zentrale Schraubenloch. Die Pfanne ist auf die gewünschte Tiefe eingebracht.  Säuberung der Pfanne und Einbringen der Polschraube. Einsetzen des PE-Inlays und Aufschlagen mit dem Einschläger. Kontrolle des PE‘s mit einer Pinzette. Kein Interponat zwischen Pfanne und PE. Das Inlay Sitz regelrecht. Das rechte Bein wird abgesenkt und das linke Bein wird nun in 4er Position gebracht. Release im Bereich der Fossa piriformis mit dem Elektrokauter. Durch maximale Außenrotation und Adduktion wird der Schenkelhalsstumpf dargestellt. Eröffnen des Femurmarkraums mit dem Kastenmeißel. Sondieren des Femurmarkkanals mit einem langen scharfen Löffel. Es liegt keine via falsa vor. Ausraspeln in aufsteigender Größe bis ein kortikaler Kontakt erreicht ist. Entfernen der Proberaspel. Einbringen des Originalschaftes und Probereposition mit einem 32 mm Kopf mit kurzer Halslänge. Keine Luxationstendenz. Keine Beinlängendifferenz. Reluxieren und Entfernen des Probekopfes. Spülung und Säuberung des Konus mit einer sauberen Kompresse. Aufsetzen des Originalkopfes und Aufschlagen mit 3 Hammerschlägen. Definitive Reposition. Ausgiebige Spülung. Einlegen einer 14-er Redondrainage intraartikulär. Readaptieren der Muskulatur am Trochanter major mit 3.0-er Vicrylfaden. Fortlaufende Naht des Tractus iliotibialis mit 0-er PDS-Schlingennaht. Einlegen einer 12-er Redondrainage subkutan. Subkutannähte. Hautverschluss,  steriler Verband.

 

Die BV-Kontrolle zeigt einen regelrechten Sitz der Pfanne und des Schaftes ohne Anhalt für eine periprothetische Fraktur.

 

 

Nachbehandlung

- Schmerztherapie nach Stufenschema

- Entfernung der Redon-Drainage nach 24-48 h

- Schmerzadaptierte Vollbelastung

- VTE-Prophylaxe

- Entfernung des einliegenden Nahtmaterials ab dem 10. postoperativen Tag

 

 

 

 

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   Unterschrift des Operateurs